Neue Horizonte beim VHS-Jubiläum
Tag der offenen Tür im Schlössle

Ein Duft von frisch gebackenen Pizzen wehte den Besucherinnen und Besuchern am Sonntag um die Mittagszeit im Schlössle entgehen. Aus dem Gymnastikraum klang Folklore-Musik. In einem Kursraum konnte man „erleben, wie man sich fühlt, wenn man gar nichts versteht“, wie VHS-Leiterin Claudia Schmid erklärte.
Schramberg. Aus Anlass ihres 75-jährigen Bestehens hat die Volkshochschule ihre Türen weit geöffnet und zeigte einen Teil ihres umfangreichen Angebots. „Neue Horizonte entdecken“, lautete das Motto.
Im Kreativbereich bastelten Kinder Ostergeschenke, Erwachsene zeigten, wie man eine Leinwand grundiert.

Der Umgang mit Smartphone und Tablet, Excel und Word gehört zur beruflichen Bildung und war im Bereich IT zu erleben.

Einen breiten Raum nehmen die Sprachkurse und die Integration ein. Welches Sprachniveau man hat, ließ sich in einem Kursraum an Laptops ermitteln.

Integration und Sprachen
Wie fit man in Deutschlandkunde ist, zeigte ein Quiz der Integrationskurse: Was ist in Deutschland keine staatliche Institution, lautete eine der Frage. Die Regierung, die Presse, die Rechtsprechung oder das Parlament? Auf einer Weltkarte sah man, aus welchen Ländern die Kursteilnehmerinnen und Teilnehmern schon gekommen sind.

In einem Türkisch-Kurs erlebte man, wie es sich anfühlt, zunächst kein Wort zu verstehen. „Iyiyim, fünf Mal I hintereinander, schwer auszusprechen, ja“, meint der Dozent. Aber wer es kann, weiß, was „mir geht es gut“ auf türkisch heißt.

Oben im Gymnastikraum sei eine Gruppe von der Außenstelle Schiltach/Schenkenzell, berichtete Schmid. Das sollte ich mir anschauen. „Im Kreis und aus der Reihe tanzen“. Etwa dreißig Damen hatten einen Volkstanz einstudiert. „Wir sind wohl einer der am längsten laufenden vhs-Kurse“, erzählte eine Teilnehmerin. Mindestens 30 Jahre seien sie dabei.

vhs inklusiv
Bei „Volkshochschule inklusiv“ roch und schmeckte es am besten. Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Stiftung St. Franziskus aus Heiligenbronn und von der Lebenshilfe in Waldmössingen kochten und buken gemeinsam mit anderen Teilnehmern.

Joachim aus der Stiftung las in Blindenschrift das Pizzabackrezept vor: „Ich habe schon mit acht Jahren Blindenschrift gelernt“, berichtete er stolz.

Neben der Pizza gab es auch Schoko-Muffins und Flammkuchen vegetarisch oder mit Speck.

Überall hatte die Volkshochschule Infomaterial ausgelegt, um für die Kurse zu werben. Um die Besucherfrequenz des Verkaufsoffenen Sonntags zu nutzen, hatte sich die VHS entschlossen, ihren Tag der offenen Tür an eben diesem Sonntag zu veranstalten.
